Nach mehr als einem Jahr intensiver Arbeit einer sehr aktiven Gruppe von Personen, die zuerst einen Fragenkatalog für die Bürgerbefragung erarbeitet hat und in den vergangenen Wochen aus dem gesammelten Material die Leitsätze formuliert hat, steht die Veröffentlichung des Leitbildes für Innichen nun unmittelbar bevor.
Im Folgenden eine kurze Zusammenfassung einiger wesentlicher Leitsätze:
Innichen ist uns kein beliebiger Wohnort,
sondern Heimat:
Innichen ist uns Heimat! Das bedeutet, dass die Menschen mit denen wir aufgewachsen sind, unsere Angehörigen, Freundinnen und Freunde, Nachbarn und Verwandten, eine Gemeinschaft bilden, der wir uns zugehörig fühlen. Auch die Gäste sind Teil unserer Heimat. Sie gehören zu uns, wie der Schnee zum Winter und die Schwalben zum Sommer. Wir pflegen zueinander einen wertschätzenden Umgang. Harmonie und Konflikt gehören ganz natürlich dazu. Die Gemeinschaft lebt und entwickelt sich durch stetigen Austausch. Wir pflegen den Dialog. Generationenübergreifend, branchenübergreifend, sprachgruppenübergreifend und interkulturell. In Innichen schützen und pflegen wir das historisch gewachsene Dorf- und Landschaftsbild. Tradition hat nicht nur Marktwert, sondern auch einen sozialen Nährwert. Eine besondere Rolle verdienen dabei viele Gebäude der Gemeinde, die Geschichte geschrieben haben und im zukünftigen Innichen einen besonderen Platz verdienen. Traditionen, Sitten und Bräuche sind uns wertvoll. Wir wollen sie pflegen und erhalten.
Der Grundsatz Weniger ist mehr
soll uns in vielen Entscheidungen begleiten:
So wollen wir den Verkehr im Gemeindegebiet besser lenken und etwas einschränken, wir wollen vermehrt mit der Bahn und mit dem Bus fahren, wir wollen Energie sparen, wir wollen aber auch die Entwicklung des Zweitwohnungstourismus einschränken.
Der Grundsatz Wenn wir Ortsansässige uns in unserem
Ort wohlfühlen, so behagt es auch unseren Gästen
... wird alle Entscheidungen in Bezug auf die Tourismusentwicklung prägen. Ob die Verbesserung der Spazierwege, die Festlegung der Loipen und Gehwege, die Gestaltung des Ortsbildes, den Zusammenschluss der Skigebiete, die Verbesserung der Rad-Weg-Situation, die Entwicklung der Beherbergungs-Kapazitäten alle Entscheidungen sollen sich primär nach den Bedürfnissen der örtlichen Bevölkerung orientieren.
Weil auch in Innichen wie in anderen Fremdenverkehrsorten die Autos das Ortsbild und die Lebensqualität der Bevölkerung und der Gäste beeinträchtigen, soll die Gemeindeverwaltung mit großer Aufmerksamkeit die anstehenden Maßnahmen bewerten. Ein
neues Verkehrskonzept wurde in Auftrag gegeben. In diesem Geist soll auch das Potential der Gehwege im Ort und am Innichberg vermehrt ausgeschöpft werden.
Nachdem das neue Leitbild für Innichen vor allem den Menschen in unserem Ort in den Mittelpunkt stellen will, hat man sich auf den folgenden Leitsatz geeinigt: „Wir schauen auf uns; durch gesteigerte Achtsamkeit uns selbst, den Mitmenschen und der Umwelt gegenüber, verleihen wir unserem Dasein Ton und Stil. Wir möchten der Nachbarschaftshilfe, der freiwilligen und ehrenamtlichen Tätigkeit einen neuen Stellenwert in unserer Gemeinschaft geben. Die Produkte unserer Landwirtschaft, das Angebot an Freizeitmöglichkeiten, die Tätigkeit der Senioren, aber auch das Erscheinungsbild des Ortes, die Arbeit in der Familie und die Arbeitschancen für unsere Jugendlichen haben nicht nur einen ökonomischen Wert. Es sind Themen die den kulturellen und sozialen Wert unserer Dorfgemeinschaft vermehrt prägen sollen."
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